Modellhaus Nr. 26 von 30 aus Abbruchmaterial der Wohnhäuser Bochumer Straße

Gleich fünf benachbarte Gebäude wurden Mitte 2015 an der Bochumer Straße in Gelsenkirchen abgerissen: drei straßenseitige Wohnhäuser mit Ladenlokal plus zwei rückseitige Hofbauten. Entstanden waren die gründerzeitlichen Bauten zu einer Zeit, in der die Industrie in dem nahegelegenen Gussstahlwerk und der angrenzenden Zeche Rheinelbe noch florierte und die Bochumer Straße eine Prachtstraße war, die den Wohlstand von Stadt und Bürgern widerspiegelte. Nach dem Abzug der Industrie entwickelte sie sich jedoch allmählich vom Postkartenmotiv zum Problembezirk, geprägt von verfallender Bausubstanz und hoher Leerstandsquote. Auch das deutsch-türkische Café im Erdgeschoss der Nr. 119 und die Computerhandlung in der Nr. 123 hatten schon lange vor dem Abriss geschlossen. Der vereinzelte Abriss von Gebäuden in der Bochumer Straße ist Teil der Strategie der Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen, mit punktuellen Neubauten und exemplarischen Sanierungen Investitionen im Quartier wieder attraktiv zu machen.